Neuseeland

Rotorua – Die Stadt der kochenden Thermalquellen, sprühenden Geysire und blubbernden Schlammlöcher

9. Januar 2019

Kaum haben wir das Ortsschild von Rotorua passiert, schlägt mir schon ein komischer Geruch entgegen – Schwefel, das Markenzeichen Rotoruas. An allen Ecken und Enden der Stadt steigen schwefelige Dampffumarolen empor, in Erdlöchern brodelt kochendes Thermalwasser und Schlammlöcher blubbern mit lustigen Geräuschen vor sich hin.

Rotorua liegt mitten auf dem North Island Volcanic Plateau, einem vulkanisch aktiven Gebiet, das sich ganz im Norden von White Island bis zu den Vulkanen des Tongariro National Parks im Zentrum der Nordinsel zieht. Rotorua ist geprägt von aktiver Geothermie und das macht diese Stadt so wunderbar interessant.

Von Gärten, Schwefel und Maori Kultur

Mein Lieblingsplatz ist das Seeufer des Lake Rotorua mit den Government Gardens und dem kleinen Maori Dorf Ohinemutu, der ältesten Siedlung Rotoruas. Rund um einen heißen, dampfenden See verteilen sich einige Wohnhäuser, eine hübsche kleine Holzkirche mit Seeblick und ein wunderschön geschnitztes Marae – ein Maori Versammlungshaus. Die Maoris nutzen die heißen Thermalquellen traditionell zum kochen, heizen und waschen, denn hier im Dorf blubbert und dampft es ganz besonders viel. Es ist total nett hier durch zu schlendern und die fremde Kultur zu bewundern.

Weiter am Seeufer entlang liegen die Government Gardens, ein toll angelegter Park mit großen Grünflächen, dem wunderschönen alten Rotorua Museum und den hübschen Blue Baths, in denen man auch heute noch baden kann. Und wie könnte es anders sein, natürlich ganz viel Geothermalaktivität.

Besonders in der Sulphur Bay liegt ein starker Schwefelduft in der Luft. Das Wasser ist ganz weiß-türkis. Aus dem Seegrund steigt an dieser Stelle Schwefelwasserstoffgas auf. Überall am Ufer gibt es Schwefelkristall- und Sinterablagerungen. Hier und da blubbert ein Schlammtopf. Einige wichtige Thermalquellen haben ebenfalls in der Bucht ihren Ursprung. Die Gegend sieht total surreal aus. Aber gerade deswegen beeindruckt sie mich total. Ich könnte ewig hier stehen und auf diese faszinierende Landschaft schauen.


 

Ein heißes Fußbad im Kuirau Park gefällig?

Unweit vom See liegt ein weiterer Park in dem es dampft und blubbert: Der Kuirau Park. Überall gibt es blubbernde Schlammlöcher und dampfende Krater, sowie eine rauchende Steinpyramide aus der Schwefelgeruch austritt. Am oberen Ende des Parks liegt ein großer, heißer, in Nebelschwaden gehüllter See, den wir über eine Brücke überqueren. Ich sehe fast nichts mehr. Der warme Dampf lässt meine Sonnenbrille komplett anlaufen. Ich fühle mich nicht wirklich wie mitten in der Stadt.

Ein Stückchen weiter entdecke ich die coolste Attraktion des Kuirau Parks: Ein heißes Thermal-Fußbad. Es ist ein Genuss, meine Füße darin zu baden. Das finde offensichtlich nicht nur ich, denn es ist einiges los. Ein wirklich toller Ort, dieser Park.


 

Thermalschlamm und heiße Quellen im Polynesian Spa genießen

Ganz idyllisch am Seeufer liegen die Pools des Polynesian Spa. Hier gönne ich mir eine „Mud Indulgence“. Ich werde am ganzen Körper mit Rotorua Thermalschlamm eingerieben. Das soll die Haut entgiften, säubern und entspannen. Entspannend ist es wirklich und meine Haut ist danach so weich wie ein Babypopo.

Die Hot Pools, in die ich danach noch springe, haben einen tollen Blick auf die Sulphur Bay. Die kleinen Becken sind aus lauter Felsen geformt und total schön angelegt. Hier kann man so richtig die Seele baumeln lassen.

Natürlich sind die Pools mit lokalem Thermalwasser gefüllt und es liegt wieder ein schwefeliger Geruch über der Wasseroberfläche. In den Rachel Springs Pools, die mit alkalischem Wasser gefüllt sind, kann man seine Haut verjüngen – behaupten zumindest die Hinweisschilder. Noch besser gefällt mir allerdings der Priest Pool. Das Wasser ist ganz milchig-trüb und es riecht etwas unangenehm säuerlich. Das Wasser ist besonders gut bei Arthritis, Rheuma und Muskelschmerzen. Dass es tatsächlich so gut wirkt, hätte ich nicht gedacht, aber jegliche Verspannungen sind an diesem Abend aus meinem Nackenbereich verschwunden. Nach einem Tag voller Erkundungen durch die Geothermalgebiete von Rotorua ist ein Bad im Polynesian Spa genau das Richtige um den Abend ausklingen zu lassen.

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