Kambodscha

Mit dem Fahrrad durch die Ruinen von Angkor Wat

25. November 2012

Müde aber glücklich kommen wir in unserem Guesthouse direkt neben dem Night Market von Siem Reap an. Der Aufwand der beschwerlichen Busfahrt von Ho Chi Minh City (zwei Tage à 6 Stunden) hierher hat sich gelohnt. Das Guesthouse macht seinem Namen – Golden Temple Villa – alle Ehre. Wir werden mit einem Willkommensdrink total nett begrüßt, es gibt super leckeres Essen zu unglaublich günstigen Preisen, eine halbe Stunde kostenlose Massage und kostenlose Fahrräder zum ausleihen.

Auf genau diese schwingen wir uns am nächsten Morgen und radeln los zu den Tempeln von Angkor Wat, die sich ca. fünf Kilometer außerhalb von Siem Reap befinden – zumindest die größten und bekanntesten Tempel. Es gibt im ganzen Umkreis von 50 Kilometern überall diverse Tempelstätten. Erbaut wurden sie alle in den Jahren 900-1.100 n. Chr.


 

Mythisches Angkor Wat

Ich finde es unglaublich, wenn man dort steht und sich überlegt, dass diese wahnsinnig großen, unheimlich schönen, detailreich verzierten Sandsteinriesen schon seit 1.000 Jahren unversehrt dort stehen. Sie sind super erhalten. Bis heute wurden nur die oberhalb der Erde liegenden Tempel erhalten und restauriert. Wer weiß, was da noch alles für Schätze unter der Erde liegen. Teilweise sind die Tempel von Urwaldriesen mit großen Wurzeln überwuchert, was die tollsten Fotomotive darstellt. Sie ist einfach beeindruckend, diese Anlage!


 
Wir fahren am ersten Tag den kleinen Rundweg und am zweiten Tag den großen Rundweg ab. Auf diesen beiden Wegen kommt man automatisch an den wichtigsten Tempeln vorbei und mit den Fahrrädern ist man so flexibel, immer mal wieder kleine Abstecher zu abgelegeneren Tempeln zu machen.

Insgesamt kommen wir in den beiden Tagen auf über 60 Kilometer, die wir auf unseren klapprigen Fahrrädern durch die Tempel und den Dschungel düsen. Oder besser gesagt cruisen, denn wir lassen uns Zeit. Es ist circa 35 Grad heiß und es herrscht eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, was das Fahrrad fahren nicht gerade zum Zuckerschlecken macht. In Siem Reap kommt noch der irre Verkehr dazu. Da schieben sich Blechmassen an Tuk Tuks, Mopeds und Autos durch die Straßen, es wird wild gehupt und die Luftverschmutzung erträgt man nur mit einer Atemmaske. Dafür ist es in den Tempelanlagen umso schöner auf dem Fahrrad umher zu rollen. Man fühlt sich wie in eine andere Zeit zurückversetzt inmitten der Ruinen im Urwald.


 

Auf dem Angkor Night Market in Siem Reap

Abends gibt es in Siem Reap dann einiges zu erleben. Die blühende Stadt hat Märkte und Läden ohne Ende. Besonders beliebt bei Touristen ist der große Angkor Night Market mit mehr als 200 Ständen, der jeden Abend direkt im Stadtzentrum von Siem Reap seine Pforten öffnet. Außerdem gibt es Pubs, Massage- und Beautysalons, Restaurants und Hotels wie Sand am Meer. Es ist ein einziges Feilschen um gute Preise. Fast schon ein bisschen zu viel des Guten.

Der ganze Shopping-Wahnsinn endet damit, dass ich um einen handgefertigten Seidenanzug der Artisans of Angkor, zwei Handtaschen, diverse Gewürze, Schals und rosarote Finger- und Fußnägel reicher bin.

Das waren tolle drei Tage in Siem Reap und Angkor Wat kann ich nur sagen. Auf zum nächsten Abenteuer…

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