Island

Islands Westen: Von Snæfellsnes mit der Fähre in die Westfjorde

16. Juni 2013

A mythical kingdom ruled by elves and Arctic energy, Iceland is where the past meets the future in an elemental symphony of wind, stone, fire and ice …

Klingt richtig schön was der Lonely Planet über Island verspricht! Und Silvester war natürlich auch ein toller Vorgeschmack, sonst wäre ich nicht so schnell wieder hergekommen.

Eine Ruhe ist das hier, nur Grün, ein paar Häuschen und von meinem Fenster direkt neben dem Bett sehe ich auf den kleinen Fischerhafen. Die Boote schaukeln sanft auf den Wellen und es riecht nach Meer. Es hat nur 11 Grad, aber es fühlt sich viel wärmer an, ist richtig angenehm draußen. Nachdem wir gestern Nachmittag in Stykkisholmur im Nebel versunken sind, gibt es heute Morgen strahlenden Sonnenschein. Nichts wie los zur Rundfahrt über die Snæfellsnes Peninsula. Aber da war die Freude wohl zu groß – schon nach ein paar Kilometern hängen die Wolken wieder bis zum Boden.

An der Spitze der Halbinsel liegt der Snæfellsjökull im gleichnamigen Nationalpark in einer außerirdischen Mondlandschaft. Überall Lavabrocken, wohin das Auge nur reicht. Rechts das Meer und links diese dicke Wolke, die mir einfach keinen Blick auf den Vulkan gönnen will. Dabei würde ich zu gerne wissen, warum Jules Vernes gerade diesen Berg als Startpunkt für seine „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ gewählt hat. Aber keine Chance.

Oder doch? Einmal um die Ecke gefahren und plötzlich, an der Südküste der Halbinsel, verziehen sich die Nebelschwaden und wir haben strahlenden Sommersonnenschein. Da ist er, der schneebedeckte Vulkan. Die Südküste sieht ganz anders aus als die Nordküste – flach und grün mit tollen goldgelben Stränden. Und lustiger Weise sieht man, wie genau über den Bergen die Wolken anfangen, die an der Nordküste gehangen sind.

 

Eine beeindruckende Fahrt mit Baldur

Gerade noch auf die Minute genau schaffe ich es auf die Fähre (Baldur), die mich in knapp drei Stunden in die Westfjorde – die am dünnsten besiedelte und abgelegenste Gegend Islands – bringen soll. Die Sonne strahlt und auf dem Sonnendeck fange ich an, mich im T-Shirt zu bräunen – doch nicht lange. Als wir losfahren ist er wieder da, der kalte isländische Wind. Alle fangen sofort an sich wieder anzuziehen. Mit zwei Jacken, dickem Schal, Wollmütze und Sonnenbrille lässt es sich aber vorzüglich aushalten.

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Drei Stunden Dauersonnen mit tollem Ausblick auf unzählige Inseln im Breidafjördur, den wir jetzt durchqueren – besser kann es einem nicht gehen. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf der kleinen Insel Flatey (die Flache) auf der ein paar wenige Häuschen stehen – es ist die einzige Insel im Fjord die bewohnt ist – erreichen wir den Hafen Brjánslækur in den Westfjorden. Oder sagen wir besser, den Hafen habe ich ewig gesucht, während wir aufs Land zufuhren. Es gibt ihn schlichtweg gar nicht. Da liegt nur ein Bootsanleger mitten im Nirgendwo und dort werde ich mit 10 weiteren Autos einfach abgesetzt.

 

Auf dem Weg zum Hostel – Am Ende der Welt

Nach fünf Kilometern Fahrt wird die Straße plötzlich zu einer schmalen Schotterpiste und führt durch eine bizarre Lavalandschaft. Neben der Straße schmelzen riesige Schneemassen vor sich hin und rinnen als Bäche den Berg hinunter. Kurzzeitig wird mir doch etwas mulmig. Hier ist keine Menschenseele unterwegs! Was ist, wenn ich hier ganz alleine mit dem Auto liegen bleibe? Da fällt mir wieder ein, dass das ja nicht so schlimm wäre, denn es wird ja gar nicht dunkel. Also kein Grund zur Sorge. Einen Nachteil hat es allerdings auch. Das Schlafen macht mir hier wirklich Probleme. Ich kann einfach nicht einschlafen, wenn es hell ist.

30 Kilometer Schotterstraße und vier umfahrene Fjorde mit gigantischem Ausblick später, erreiche ich dann endlich Bildudalur, ein 100-Seelen-Nest direkt am Fjord. Das Hostel liegt direkt am Hafen mit Blick aufs Wasser, ist super gemütlich und frisch renoviert. Und genau da falle ich jetzt todmüde ins Bett, denn es ist bereits 00:30 Uhr und immer noch taghell. Nur die Sonne ist hinter dem Berg verschwunden.

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