Französisch-Polynesien

Moorea – ein Juwel der Natur in Französisch-Polynesien

5. November 2023

Nach zwei Tagen auf Tahiti geht es für uns mit der Fähre weiter auf die Nachbarinsel Moorea. Die Überfahrt dauert nur 45 Minuten, so nah liegt die kleine Insel. Man sieht sie auch von der Ostküste Tahitis immer in der Ferne. Ungewöhnlich in der Südsee, wo man fast immer mit dem Flugzeug weiterreisen muss.

Die Einfahrt in den Hafen ist toll. Die türkisfarbene Lagune schimmert im Sonnenlicht, die hohen, üppig bewachsenen Berggipfel thronen über der Insel und Kokospalmen wiegen sich im Wind. Moorea ist viel verschlafener als Tahiti und nach dem Trubel der Hauptstadt Papeete ist das sehr angenehm.

Es ist nur ein kurzes Stück zu unserer Unterkunft, die etwas im Landesinneren am Berg liegt. Als wir von der Hauptstraße abbiegen, trifft mich fast der Schlag. Straße kann man das wirklich nicht mehr nennen, was uns da erwartet. Vorbei an Ananaspflanzen holpern wir durch den Dreck, über Stock und Stein, durch riesige Schlaglöcher und als Highlight durch eine riesige, relativ tiefe Pfütze – ein Überbleibsel des starken Regens der letzten Nacht. Als wir vier Tage später wieder abreisen, ist die Pfütze immer noch da. Sie gleicht dann aber eher einem riesigen Matschloch. Der kleine Mietwagen tut mir richtig leid und ich hoffe bei jeder Überfahrt dieses Feldweges, dass er die Tortur heil übersteht.
 

Zwischen Geckos, Schnaken und Tausendfüßlern

Unsere Unterkunft ist ein nettes kleines Fare, also ein typisches französisch-polynesischer Bungalow aus Holz. Allerdings ist dieser am Überhang von Dach zu Wand komplett offen, so dass wir jeden Tag Schnaken, Geckos, 30 cm lange Tausendfüßler und diverse verschieden große Käfer zu Besuch haben. Mila jedenfalls ist begeistert von dem Gecko, der jeden Abend über ihrem Bett an der Wand sitzt und sie beobachtet.

Ich hingegen bin nicht so begeistert als ich morgens in die Küche komme und meine Mango für unser Frühstücksmüsli schneiden will. Da liegt diese leckere Frucht zu einem Drittel fein säuberlich verspeist auf der Arbeitsfläche. Wer auch immer so frech war und sich einfach daran bedient hat – die Schale hat ihm jedenfalls auch nicht geschmeckt, denn die liegt in vielen kleinen Stücken über die ganze Arbeitsfläche verteilt. Man kann hier wirklich nichts essbares offen liegen lassen. Entweder sind Ameisen drauf oder es wird von irgendwelchen Tieren aufgefuttert.


 

Rund um die Insel – blaue Lagunen, weißer Sand und majestätische Berge

Die Insel ist wunderschön. Die mächtigen Berge im Landesinneren sehen richtig wild aus mit ihrer üppigen Vegetation. Überall wachsen Mangobäume, Kokospalmen, Ananaspflanzen und tropische Blumen, die toll duften.

Es gibt drei tolle Traumstrände mit Wasser, das man sich türkiser nicht vorstellen könnte, mit weißem Sand und Kokospalmen am Strand. Am Plage de Tiahura liegen vorgelagert zwei kleine Motus (Inseln) in der Lagune. Zwischen Strand und Inselchen gibt es einen schmalen, relativ tiefen Kanal mit starker Strömung in dem ganze viele Meeresschildkröten und Rochen schwimmen. Leider darf man hier nur mit einer geführten Tour schnorcheln, die aber schon ausgebucht ist während wir hier sind. Schade, das wäre ziemlich cool gewesen.

Direkt am Ufer dieses Strandes liegt eine seit Anfang der 2000er Jahre verlassene Anlage eines ehemaligen Club Med. Da rotten die Ruinen dieser einst luxuriösen Hotelanlage seit Jahren vor sich hin. Vom Strand sieht man noch die verfallenen Hütten, die halb eingebrochene Bar und die vermutlich ehemalige Disco. So verlassene Orte finde ich immer super spannend. Ich finde da hängt dann immer so der Geist der Vergangenheit drüber und man möchte mehr über die Geschichte dieses Ortes erfahren. Am liebsten wäre ich durchgelaufen, aber das ist leider streng verboten.

Am Ufer der Opunohu Bucht folgen wir dem Schild „Moorea Tropical Garden“ ein Stück den Berg hinauf. Dort finden wir einen wunderschön angelegten tropischen Garten mit Café, toller Aussicht über die Bucht und einer eigenen Vanilleplantage. Die Blüten der Vanille müssen von Hand bestäubt werden. Wenn die Vanilleschote dann nach neun Monaten braun wird, ist sie reif und wird geerntet. Dann muss sie für mehrere Monate abwechselnd in Sonne und Schatten trocknen und dabei muss jede Vanilleschote von Hand massiert werden, dass sie weich bleibt und nicht austrocknet. Denn sonst verliert sie ihr Aroma. Kein Wunder ist Vanille so teuer. Sie wird auch das schwarze Gold Französisch-Polynesiens genannt.

Im Café gönnen wir uns zur Abkühlung noch ein Eis. Während wir die Aussicht auf die Bucht genießen, bläst unten im Wasser plötzlich eine Wasserfontäne in die Höhe. Wir schauen genauer hin und entdecken eine Walfamilie, die eine ganze Weile unten im Wasser herumtollt. Schnell fahren wir runter ans Ufer, um die Wale von nahem zu beobachten. Da sehen wir unweit des Ufers eine kleine Flosse aus dem Wasser gucken. Ein Schwarzspitzenriffhai dreht direkt vor uns seine Runden. Beeindruckend. Die Pflanzen und Tiere auf diesen tropischen Inseln sind wirklich beeindruckend.

Zum Abschluss der Inselrundfahrt statten wir der Rotui Saftfabrik noch einen Besuch ab. Beim kostenlosen Tasting können wir viele direkt vor Ort gebraute tropische Fruchtsäfte und verschiedene Likör- und Rhumsorten probieren. Lecker.


 

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