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The Road to Hana – Maui, Hawaii

23. November 2010

Als ich morgens in die Küche des Hostels komme um zu frühstücken, bekomme ich einen riesen Schreck: „Uaaahhh what‘s that????“ rufe ich ungläubig. Mein griechisch-amerikanischer Mitbewohner antwortet mir ganz stolz: „A lobster!!“ Ja, das habe ich auch gesehen, dass das ein Hummer ist. Ich wollte eher wissen, wie der da ins Spülbecken rein kommt?! Da erzählt er mir ganz stolz, dass er ihn vorhin am Strand gefangen hat. Der Hummer hat einen Tintenfisch gejagt und da war er der lachende Dritte und hat sich den Hummer geschnappt. Und so wird der Hummer jetzt von ihm hier im Hostel im Topf gekocht und zum Frühstück verspeist. Verrückt!

Hier in Hana ist es echt schnuckelig. „Heavenly Hana“ wird es liebevoll von den Einheimischen genannt. Das verschlafene Örtchen an der Ostküste Mauis hat nur etwas um die 1.000 Einwohner. Ziemlich isoliert vom Rest der Insel, gibt es hier immer noch die idyllische, relaxte, tropische Atmosphäre des „echten“ Hawaii von vor 30 Jahren zu erleben.

Gestern bin ich die 37 Meilen lange Road to Hana, die sich von Mauis Hauptstadt Kahului die ganze Küste entlang bis nach Hana schlängelt, gefahren. Mitten durch den Regenwald, Kurve um Kurve, über 57 One-Lane Bridges, vorbei an unzähligen Wasserfällen führt sie entlang und nach jeder Kurve kann man einen neuen tollen Blick auf den Pazifik erhaschen.

Jetzt weiß ich auch endlich, wo sich die ganze üppige, tropische Vegetation mit den ganzen schönen Blumen und Pflanzen versteckt hat, die ich die ganze Zeit hier auf Hawaii vermisst habe: Auf der Road to Hana! Die Gegend hat wirklich einen Touch von Südsee. Die Strecke hier raus ist beschwerlich und so ist vor allem der Weg das Ziel:

Paia – ein schnuckeliges Surferstädtchen

Das kleine Örtchen Paia besteht aus nicht viel mehr als einer Hauptstraße. Aber genau da kann man gemütlich Kaffee trinken, ein wenig durch die netten Läden bummeln, sich von der relaxten Atmosphäre treiben lassen und den Surfern am Baldwin Beach Park beim Wellenreiten zusehen.


 

Ho’okipa Beach Park

Kaum weitergefahren, bleibe ich schon wieder hängen. Ich finde es einfach toll, die Surfer hier auf Hawaii zu beobachten. Beim Ho’okipa Beach Park sind die Wellen besonders gut und so sitze ich hoch über dem Meer und lasse mir die Brise um die Nase wehen, während die Surfer unten im Wasser ihr Können zur Schau stellen.


 

Huelo Lookout

Ein paar Kilometer weiter taucht hinter einer Kurve plötzlich der Huelo Lookout Fruit Stand auf – direkt neben der Straße, mitten im Nirgendwo. Da kann ich nicht wiederstehen und muss mir einen leckeren Fruit Smoothie gönnen.


 

Keanae Peninsula

Auf halber Strecke nach Hana erstreckt sich eine flache, grüne Halbinsel ins dunkelblaue Meer hinein. Die Vegetation ist hier sehr üppig. Die Einwohner bauen verschiedene einheimische Früchte wie Taro, Yams oder Bananen an. Es gibt viele bunte, tropische Blumen und sich im Wind wiegende Palmen. Bei einem kleinen Spaziergang kann man sich wunderbar die Beine vertreten und das tropische Flair genießen.


 

Wasserfälle

Auf den nächsten Kilometern wird die Straße immer kurviger und enger und hinter jeder Wegbiegung kann ich einen neuen Wasserfall bewundern.


 

Waianapanapa State Park

Langsam werde ich müde und lege im Waianapanapa State Park, kurz vor Hana, noch einen kleinen Stopp ein. Das Highlight des Parks ist der schwarze Sandstrand, an dem ich fasziniert meine Zehen in den heißen Sand grabe. Der schwarze Sand und die dunkelgrüne Farbe des Meeres machen ihn zu einem wirklichen Juwel. So einen schwarzen Sand habe ich wahrlich noch selten gesehen.


 

Hamoa Beach

Nach dem Schreck mit dem Hummer in der Küche, fahre ich am nächsten Vormittag zum Hamoa Beach, ein paar Kilometer südlich von Hana. Er wird beschrieben als „einziger südpazifischer Strand im Nordpazifik“. Da ist ein Fünkchen Wahrheit dran. Sein feiner, weißer Sand wird von duftenden Frangipani Bäumen gesäumt, das Meer ist türkisblau und zum Baden angenehm warm. Hier kann man wunderbar die Seele baumeln lassen.


 

Haleakala National Park, Kipahulu Section

Am Nachmittag mache ich mich auf den Weg zu einer kleinen Wanderung durch den Haleakala Nationalpark an der Südküste. Den Bamboo Forest haben mir viele Leute hier auf Maui empfohlen. Natürlich kann ich ihn mir dann nicht entgehen lassen. Und sie haben tatsächlich Recht. Er ist einmalig.

Hinter den Pools des Ohe’o Gulch gelange ich auf den schmalen Pfad des Pipiwai Trails, der mich vorbei an Wasserfällen und einem riesigen Banyan Tree zum Eingang des Bamboo Forest bringt. Mit einem Mal stehe ich inmitten riesiger Bambuspflanzen. Erst sind sie nur 1-2 Meter hoch, doch schon nach wenigen Schritten ragen sie auf beiden Seiten des schmalen Pfades bestimmt 10 Meter in die Höhe. Sie wiegen sich sanft im Wind und machen klackende Geräusche, wenn einzelne Stämme gegeneinander stoßen. Es klingt wie ein melodisches Glockenspiel in einer sanften Brise. Das ist schon fast eine mystische Stimmung die hier herrscht, wenn man alleine durch das schummrige Licht hindurch läuft.


 

Zum Abschluss des Tages gönne ich mir ein Bad in den Seven Sacred Pools des Ohe’o Gulch. Der Ohe‘o bildet hier auf seinem Weg zum Meer unzählige Pools und Wasserfälle, die sich terrassenförmig den Hang hinunter ziehen, bevor sie schließlich ins tiefblaue Meer münden.

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