Reiseupdate

Reiseupdate: Northland, NZ

22. November 2023

Seit vier Wochen sind wir jetzt schon in Neuseeland. Die ersten zwei Wochen in Auckland haben wir hauptsächlich dafür genutzt, verschiedenste Sachen für unsere Rundreise einzukaufen. Allem voran natürlich ein Auto, in dem wir all unser Gepäck komfortabel unterbringen. Wir haben diesmal bestimmt sieben Autos angeschaut, bevor wir uns dann schließlich für eins entschieden haben. Das war ganz schön zeitaufwändig. Ich bin gespannt, ob wir es diesmal am Schluss besser wieder verkauft bekommen.

Wir haben aber auch ein paar Ausflüge gemacht. Zum Beispiel in den Shakespear Regional Park. Der Park liegt auf einer Halbinsel, die durch einen sogenannten Pest Proof Fence vom umliegenden Land abgetrennt ist. Die neuseeländische Regierung steckt ja unglaublich viel Geld und Aufwand in den Schutz der bedrohten einheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Im eingezäunten Park wurden innerhalb kürzester Zeit sämtliche Pests (= Ratten, Possums, Wiesel, Marder etc.) durch das Legen von Fallen ausgerottet. So können sich dort nun einheimische, vom Aussterben bedrohte Vögel wieder ansiedeln – auf natürlichem Weg und vor allem auch durch gezielte Ansiedlung. Das ist total cool, denn überall im Park sieht und hört man tolle Vögel.


 

Bei Kiwis und Hundertwasser in Whangarei

Unsere erste Station der Rundreise war dann Whangarei, 150 km nördlich von Auckland. Dort haben wir bei einer echten Kiwi-Familie gewohnt. Wir hatten ein eigenes Zimmer mit Bad und haben deren Küche und Wohnzimmer mitbenutzt. Das war sehr lustig. Sie haben ein riesiges Haus mit schönem Blick über die Landschaft rund um Whangarei. Es war immer ziemlich viel los in diesem Haus, denn sie haben selbst drei Kinder im Teenie Alter, außerdem zu Gast für neun Monate eine deutsche Austauschschülerin. Die Oma wohnt im Untergeschoss und im hinteren Teil des Hauses wohnt eine Schwester. Zudem haben sie dann noch ständig Leute wie uns zu Besuch, die das AirBnB Zimmer im Obergeschoss mieten. In der Küche war jeden Tag entsprechend viel Trubel und wir haben dabei einen netten Einblick in das Leben einer neuseeländischen Familie bekommen.

Whangarei selbst ist nicht besonders hübsch. Bis auf das Town Basin – den kleinen am Fluss gelegenen Yachthafen mit netten Cafés, Restaurants, Spielplatz und Läden. Etwas außerhalb von Whangarei liegen die Whangarei Heads – eine vorgelagerte Landzunge mit ein paar recht hohen, erloschenen Vulkankegeln. Dort haben wir eine schöne Rundwanderung über die Klippen gemacht.

Ganz neu in Whangarei ist das Hundertwasser Art Centre, ein Kunst- und Kulturzentrum, das Friedensreich Hundertwasser noch selbst geplant hat. Gebaut worden ist es dann aber erst viele Jahre nach seinem Tod. Hundertwasser hat von 1973 bis zu seinem Tod im Jahr 2000 in Neuseeland gelebt und ist sogar neuseeländischer Staatsbürger geworden.


 

Inseln, Papageien und Schokolade in Kerikeri

Die Reise führte uns dann noch weiter in den Norden der Nordinsel, nach Kerikeri in die Bay of Islands. Dort ist es so richtig gemütlich und schön. Was natürlich nicht fehlen durfte, ist eine Bootstour durch die ganze Bay. Wir haben viele tolle Inseln und sogar einen Delfin gesehen, der eine ganze Weile neben unserem Boot hergeschwommen ist.

Mila hat sich einen Besuch im Papageien-Zoo ausgesucht. Ich weiß nicht, wie viele verschiedene Papageien Arten sie dort haben. Unzählige jedenfalls. Da total wenig los war, hat sich die Tierpflegerin ganz viel Zeit für uns genommen und uns die verschiedensten Papageien auf unsere Arme gesetzt. Die sind dann alle auf uns rumgeklettert. Der eine wollte immer am Kopf gekrault werden, einer wollte nur auf Philipps Rucksack sitzen und wieder ein anderer hat ganz lustig mit uns geredet und immer Antworten gegeben, wenn man etwas zu ihm gesagt hat.

Ein besonderes Highlight in Kerikeri ist der Besuch der Chocolate Factory. Von Hand werden dort ganz edle Schokoladen und Pralinen hergestellt. Durch ein Fenster im Verkaufsraum kann man das Treiben in der Produktion beobachten. Da diese köstlichen Leckereien komplett von Hand hergestellt werden, sind immer ziemlich viele Leute am Werkeln. Jede einzelne Praline wird von Hand in Schokolade getaucht, verziert und verpackt. Hier gibt es überhaupt keine maschinellen Arbeitsvorgänge. Das finde ich total interessant. Die Pralinen schmecken alle so lecker. Wir waren drei Mal dort, weil man jedes Mal kostenlose Probierer bekommt. Aber natürlich haben wir auch was gekauft.
 

Mit dem Mail Boot und im Urwald unterwegs

Nach ein paar Tagen in Kerikeri ging es langsam wieder Richtung Süden. Mit einer Mail Run Cruise haben wir uns Kawau Island intensiv angeschaut. Auf dieser Insel gibt es keine Straßen. Die rund 90 Einwohner und Besucher der zahlreichen Ferienhäuser können nur per Boot von A nach B kommen. In den verschiedenen Buchten der Insel haben wir Leute eingesammelt und abgesetzt. Ein Ehepaar hatte wohl seinen Wocheneinkauf per Mail Boat erledigt. Sie sind zusammen mit ca. 10 Einkaufstüten an ihrem Jetty ausgestiegen. An einem anderen Jetty bekam ein Bewohner neue Gasflaschen vom Mail Boot geliefert und wieder ein anderes Ehepaar kam gerade mit vier Koffern von einer Europareise zurück nach Kauwau. Schon interessant, wie die Leute hier leben.

Am Festland direkt neben Kawau Island liegt der Tawharanui Regional Park auf einer Halbinsel. Er ist wie der Shakepear Park auch ein Open Sanctuary, also durch einen Pest Proof Fence abgetrennt. Auf einer tollen Wanderung durch einen ziemlich dichten Urwald mit Farnen und Palmen haben wir uns auf die Suche nach den bedrohten neuseeländischen Vögeln gemacht und sind fündig geworden. Wenn man eine Weile ganz ruhig stehen bleibt, kommen die Vögel alle aus ihren Verstecken. Wir haben Kakas, Kererus, Tuis, Tiekes, Patekes, Bellbirds und Dotterels gesehen. Nur den auch dort lebenden North Island Brown Kiwi haben wir leider nicht gesehen. Aber der ist ja auch nachtaktiv.

Nun verlassen wir Northland und machen und auf den Weg nach Waikato und Taranaki.

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