Cook Islands

Rarotonga unter der Wasseroberfläche – Eine andere Sicht auf die Südseeinsel

30. Oktober 2018

Nachdem es acht Tage lang sehr windig war und viel zu starke Wellen hatte, können wir an unserem letzten Tag auf Rarotonga endlich mit dem Raro Reef Sub fahren. Das Reef Sub ist ein Semi-Submersible, ein sogenanntes Halbtaucherboot. Über dem Wasser sieht es aus wie ein ganz normales Boot und unter Wasser hat es ein Deck mit vielen großen Bullaugen, durch die man den Meeresgrund ganz einfach ohne Tauch- und Schnorchelausrüstung beobachten kann.

Die einstündige Tour startet in Avarua, der Hauptstadt Rarotongas. Als wir im Hafen ankommen, bin ich ziemlich überrascht wie klein das Boot ist. Ich hatte mir ein relativ großes Boot vorgestellt, da wir ja außerhalb des Riffs fahren und es dort immer große Wellen hat. Tatsächlich können nur zirka 15 Personen auf dem Reef Sub mitfahren.


 

Zwischen Giant Trevallys

Kaum haben wir den Hafen verlassen, ist eine große Gruppe Giant Trevallys (Dickkopf-Stachelmakrelen) in Sicht. Die riesigen Fische sind in den tropischen Gewässern des Pazifik zuhause und werden bis zu 1,70 Meter groß und 80 Kilogramm schwer. Ganz majestätisch sehen sie aus, mit ihren großen Augen und dicken Lippen. Durch die Bullaugen fühle ich mich als würde ich mitten unter Ihnen schwimmen, wie beim Schnorcheln auf Aitutaki. Unser Guide wirft kleine Fische ins Wasser um die Trevallys anzulocken. Kaum berührt ein Fisch die Meeresoberfläche, schießen sie in unglaublichem Tempo durchs Wasser um sich ihr Fressen zu schnappen.


 

100 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt

Nachdem wir das Schauspiel eine Weile beobachtet haben, machen wir uns auf den Weg zum Schiffswrack der RMS Maitai, die 1916 direkt vor dem Hafen von Avarua gesunken ist. Heute ist das Wrack bei Schnorchlern und Tauchern sehr beliebt. Es ist inzwischen vollständig von Korallen in Beschlag genommen worden. Viel ist nicht mehr übrig geblieben von dem ehemaligen Dampfschiff. Ganz geheimnisvoll schimmern der Anker und die Dampfkessel durch das türkisfarbene Wasser. Einer der Kessel ragt sogar aus dem Wasser heraus und wird des Öfteren als Sprungturm verwendet.


 

Wunderschöne Korallengärten am Außenriff

Wir sind inzwischen außerhalb des schützenden Riffs, das Rarotonga fast vollständig umschließt. Unser nächster Stopp ist der Korallengarten direkt am Riff. Es hat mich schon immer interessiert, wie das Riff wohl von außen aussieht. Ich finde es total spannend. Immer wenn ich innen an der Lagune sitze und die Wellen am Riff brechen sehe, frage ich mich ob der Grund nach dem Riff sofort ganz steil ins offene Meer abfällt oder ob es nur langsam tiefer wird. Innen ist das Wasser ganz türkis und draußen plötzlich tiefblau. Da muss es doch ziemlich steil runtergehen. Ich kann es kaum erwarten bis die Frage gelüftet wird.

Endlich erreichen wir den Korallengarten. Eigentlich sieht er aus wie ganz normaler Meeresgrund, der komplett mit Korallen besiedelt ist. Man sieht wie der Grund langsam tiefer wird, aber er fällt nicht plötzlich sehr steil ab. Ich bin fast ein wenig enttäuscht, dass es so unspektakulär ist.

Die Korallen sehen richtig toll aus und das Wasser ist hier draußen so unglaublich klar und schimmert ganz türkis. Unser Guide erklärt, dass die Korallen alle noch recht klein sind, denn 2005 hat ein mächtiger Zyklon alle Korallen vom Riff weggewaschen. Sie müssen jetzt erst wieder nachwachsen. Überall schwimmen kleine bunte Fische umher. Es sieht wunderschön aus.

Ich bekomme gar nicht genug davon, den Meeresgrund zu erforschen. Doch leider ist es dann schon wieder Zeit zurückzufahren. Wirklich schade. Unter den passenden Klängen von Yellow Submarine schippert uns unser Captain wieder sicher zurück in den Hafen von Avarua.

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