Griechenland

Lefkada – Perle im ionischen Meer

30. Juni 2017

Nach sechs Jahren habe ich es endlich geschafft, der Insel Lefkada mal wieder einen Besuch abzustatten. In Poros Beach, ganz im Süden der Insel, habe ich quasi meine Jugend verbracht. Jeden Sommer bin ich mit meinen Eltern und unserem Wohnmobil an dieses tolle Fleckchen Erde gefahren, um mir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, das gute Essen zu genießen und im türkisfarbenen Meer zu baden. Insgesamt waren wir 12 Mal hier und anlässlich des 20. Jahrestages (1997-2017) habe ich jetzt endlich die Chance ergriffen, wiederzukommen.

Tolle Erinnerungen kommen mir in den Sinn wenn ich an die Zeit zurück denke – viele nette Urlaubsfreundschaften, lange Nächte am Strand und lustige Erlebnisse mit unseren einheimischen Freunden. Ich bin total gespannt auf Poros Beach und aufgeregt wie ein kleines Kind, als wir am Flughafen von Preveza mit unserem kleinen Mietwagen in Richtung Insel lostuckern. Zu meiner Überraschung hat sich überhaupt nicht viel verändert, was mich sehr froh macht.

Willkommen in Poros Beach, Lefkada

Auf dem Camping Poros Beach angekommen, werden wir von der Familie Messinis gleich überschwänglich begrüßt. Alle freuen sich, dass ich mal wieder da bin und fragen, wo ich denn die letzten Jahre nur gewesen bin. In der Beach Bar unten am Strand schickt Niko gleich seine ganze Familie an unseren Tisch um uns zu begrüßen und seine Kinder präsentieren uns stolz ihre Medaillen, die sie heute beim Karate gewonnen haben. Wie schön, dass ich nicht in Vergessenheit geraten bin.

Wir haben uns dieses Mal ein Doppelzimmer direkt oben beim Restaurant der Anlage gemietet. Von hier oben hat man einen einmaligen Blick über die ganze Bucht. Lauter kleine Bungalows schmiegen sich an den Hang unterhalb des Restaurants und unten in der Ebene ist Platz für die Camper. Der Campingplatz ist allerdings noch ziemlich verwaist. Im Juni fängt die Saison hier erst langsam an. Kein Vergleich zu dem Trubel, der hier im August herrscht. Der Juni ist ein echter Geheimtipp für alle die es gerne etwas entspannter mögen und sich am Strand und am Pool nicht um die Liegeplätze streiten wollen.

Entspannen in Poros Beach

Die ersten Tage verbringen wir damit am Strand zu relaxen, die Sonne in uns aufzusaugen und im kristallklaren Wasser zu baden. Viel gibt es nicht in der kleinen Bucht von Poros Beach. Einige Restaurants und Bars, diverse kleinere Hotels und Privatzimmer, zwei kleine Supermärkte und eine Kajakvermietung. Der Ort Poros thront gut versteckt hinter einem Felsen oben auf dem Berg.

Natürlich statten wir auch meinem Lieblingsplatz einen kleinen Besuch ab: Wenn man bei der kleinen alten Kirche, ganz versteckt im hinteren Teil des Ortes Poros durch ein klappriges Eisentor läuft, steht man plötzlich auf einem Felsen und blickt kilometerweit über die Bucht hinaus aufs offene Meer. Ich liebe diesen Platz und kann gar nicht genug davon bekommen. Wenn ich hier so stehe, überkommt mich immer ein Glücksgefühl – wie schön ist das Leben und was kann man alles für tolle Dinge erleben, wenn man die Welt erkundet.

Inselrundfahrt auf Lefkada

Nach einigen entspannten Tagen am Strand machen wir uns mit unserem kleinen Mietwagen auf den Weg zu einer Inselrundfahrt. Es gibt so viel zu sehen auf dieser kleinen Insel. Wir starten in Richtung Westen und kommen als erstes an der kleinen Bucht Sivota Bay vorbei. In dem wohlgeformten Naturhafen gibt es einige nette Souvenirläden und Restaurants.

Nächster Zwischenstopp ist Vassiliki, eine langgezogene sandige Bucht mit flach abfallendem Wasser. Überall tummeln sich Windsurfer und Stand-Up Paddler. Vassiliki ist einer der beliebtesten Spots für diese Sportarten auf der Insel. Im kleinen Yachthafen gibt es nette Bars und Restaurants und Souvenirshops laden zu einem Bummel ein.

Wilde Westküste und Traumstrände schlechthin

In Vassiliki verlassen wir dann die Südküste Lefkadas und fahren nach Norden in Richtung unserem ersten Tagesziel, dem bekanntesten und beliebtesten Strand der Insel – Porto Katsiki. Um dort hinzukommen, müssen wir erst eine Bergkette umfahren, bevor wir wieder Richtung Süden und Westküste abbiegen können. Sie ist mit Abstand die schönste Küste Lefkadas, mit wildromantischen weißen Stränden, türkisblauem Meer und steil abfallenden Klippen. Leider ist die Anfahrt etwas beschwerlich.

Die Strecke wird nun sehr kurvig und ganz einsam cruisen wir durch die hügelige Landschaft. Es riecht nach Pinien und die Grillen zirpen. Ich liebe diesen Duft und die mediterrane Atmosphäre. Überall stehen Verkäufer hinter ihren kleinen selbstgebauten Holzständen am Straßenrand und verkaufen frischen Honig und unweit der Straße sieht man unzählige Bienenkästen stehen. Natürlich muss ich hier anhalten und mich mit Honig eindecken. Der Thymianhonig trifft genau meinen Geschmack und der Pinienhonig ist auch nicht schlecht.

Egremni – einsam und verlassen nach dem Erdbeben

Schließlich erreichen wir kurz hinter dem Örtchen Athani einen Aussichtspunkt hoch über dem Meer. Unter uns liegt der wunderschöne Egremni Beach – ein einsamer Stand mit türkisblauem Wasser und weißem Sand. Wie gerne würde ich dort hinunter gehen und ein erfrischendes Bad nehmen. Aber leider wurden die Zufahrt und der Treppenabgang vor zwei Jahren bei einem Erdbeben komplett weggerissen, als die Klippe auf der gesamten Länge des Strandes einstürzte. Nun kann man dieses Juwel nur noch per Boot erreichen. Total schade, da ich es verrückterweise noch nie geschafft habe, diesem Strand einen Besuch abzustatten. Vielleicht also das nächste Mal.

Sonnenbaden in Porto Katsiki

Als der Parkplatz von Porto Katsiki in Sichtweite kommt, staune ich nicht schlecht wie voll es hier ist. Es ist zwar noch kein Vergleich zum Hochsommer, aber wir ergattern einen der letzten Parkplätze. Total überhitzt und verschwitzt laufen wir die ca. 100 Treppenstufen nach unten in die Bucht und springen als erstes ins Wasser um uns abzukühlen. Die türkise Farbe des Wassers ist hier besonders intensiv. Es ist noch ziemlich kühl, hat aber die optimale Temperatur für ein erfrischendes Bad. Ich kann mich gar nicht satt sehen an der tollen Farbe des Wassers. Am liebsten würde ich bis zum Sonnenuntergang hier bleiben und beobachten, wie die Sonne im Meer versinkt. Aber wir haben ja noch andere Ziele an diesem Tag.

Ab in die Berge nach Karia

Eine schmale, steile Straße mit tollen Ausblicken auf die Küste bringt uns nach einiger Fahrtzeit ins Bergdörfchen Karia. Ein ganz schön krasser Gegensatz zum vollen Porto Katsiki: Hier herrscht eine verschlafene Stille. Nur auf dem Dorfplatz im Zentrum des Örtchens sitzen einige Leute gemütlich in den Straßencafés und schlürfen Frappé und kühles Wasser. Im Schatten der riesigen Platanen lässt es sich trotz der Hitze gut aushalten. Karia ist ein sehr traditionelles griechisches Dorf, das besonders für seine handgefertigten Stickereiwaren der einheimischen Frauen bekannt ist. Außerdem gibt es hier ein kleines Folklore Museum.

Ich allerdings habe vor allem ein Ziel in Karia: Neue Lederhandschuhe. Als ich in den kleinen Lederwarenladen komme, begrüßt mich die alte Griechin überschwänglich. Es ist die gleiche Frau bei der ich schon vor sechs Jahren ein Paar Handschuhe gekauft habe. Leider habe ich einen davon auf Island verloren und seither keinen adäquaten Ersatz mehr gefunden. Umso glücklicher bin ich, als ich den Laden mit zwei hübschen Pärchen wieder verlasse. So fein genähte Handschuhe habe ich sonst noch nirgends gefunden.

Ein gemütlicher Abend in der Hauptstadt Lefkada

Nach einem kühlen Drink auf dem Dorfplatz machen wir uns auf den Weg nach Lefkada, der Hauptstadt der Insel. Kurz vorm Kloster Faneromeni fahren wir um eine Kurve und plötzlich eröffnet sich uns ein einmaliger Blick über die ganze Lagune, die die Stadt umrundet. Leider finden wir keine geeignete Stelle um ein Foto zu machen. Am Außenstrand der Lagune tummeln sich eine Menge Kitesurfer und der geschützte Innenbereich ist bei Vögeln sehr beliebt. Wir umfahren die Lagune einmal und stellen dann in der Marina Lefkadas unser Auto ab.

Inzwischen ist es Abend geworden und wir machen uns zu Fuß auf den Weg durch die kleinen Gassen des Zentrums. Hier hat sich einiges getan, wie ich finde. Fast an jeder Ecke findet man nette kleine Bars und Cafés oder Bäckereien aus denen es lecker duftet. Besonders gern werden hier Kekse gebacken, aber auch das Brot oder die Donuts schmecken vorzüglich. Natürlich kann es ich es mir nicht nehmen lassen, mich durch die Keks-Auswahl zu probieren und noch etwas lefkadischen Nougat als Souvenir zu kaufen. An der der Lagune zugewandten Hafenseite lassen wir uns den Wind um die Nase blasen und genießen den Sonnenuntergang, der von hier wunderschön zu sehen ist. Nachdem die Sonne verschwunden ist, lassen wir bei einem gemütlichen Abendessen in einem der unzähligen Restaurants diesen schönen Tag ausklingen und machen uns auf den Weg zurück nach Poros Beach.


 

Kein Kommentar

Kommentar schreiben

*