Island

Im Osten Islands: Von Seydisfjördur in den Ostfjorden bis zum Jökulsarlon

26. Juni 2013

Die Ostfjorde erstrecken sich über die ganze Ostküste Islands. In Seydisfjördur, einem süßen kleinen Örtchen mit lauter bunten Holzhäuschen, einigen Künstlerläden, Galerien und zwei netten Cafés, legt einmal wöchentlich die Norönna der Smyrill Line – die Fähre aus Dänemark – an. Mit dem Wohnmobil oder Auto landet man also als erstes hier. Ein schöner Empfang. Links und rechts des Tals ziehen sich steile Felswände empor, die mit vielen Wasserfällen geschmückt sind. Um das Tal zu verlassen, muss man über einen hohen Bergpass fahren, auf dem selbst jetzt Ende Juni noch meterhoch Schnee liegt. Ein tolles Panorama. Oben auf dem Berg steht sogar ein Skilift. Die Piste ist noch fast komplett mit Schnee bedeckt.

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Ein paar Fjorde weiter südlich kommt man an Petras Steinesammlung vorbei. Petra hat in den Vierzigerjahren angefangen in den Ostfjorden Steine zu sammeln. Es wurden immer mehr und mehr. Das ganze Haus, der komplette Garten, ist mit den tollsten Steinen vollgestopft. Irgendwann hat Petra beschlossen, ihr Haus für alle zu öffnen die ihre Steine bewundern wollen und hat sozusagen ein Museum daraus gemacht. Schließlich schrieb sie ihre Geschichte in einem Buch nieder und verstarb wenige Wochen nach dessen Erscheinen. Ein Lebenswerk! Echt beeindruckend.

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Am Berufjördur verbringe ich eine Nacht auf der Farm Berunes. Das 100 Jahre alte Bauernhaus wurde zum Hostel umfunktioniert, die Familie wohnt direkt nebenan. Um zu meinem „Zimmer“ zu gelangen, muss man eine Holzleiter in der Küche nach oben klettern. Dort gibt es dann drei kleine Zimmer mit Blick direkt aufs Meer. So kuschelig habe ich selten geschlafen.

 

Vatnajökull im Nebel

Im Südosten Islands liegt dann der Vatnajökull, der größte Gletscher außerhalb des Polargebietes. Ich war schon sehr gespannt auf diesen gigantischen Gletscher, als kommt was irgendwann kommen musste: Dauerregen in Strömen. Drei Gletscherzungen kann ich noch kurz erblicken, dann wird der Vulkan quasi von einer dicken Wolke verschluckt und nicht mehr gesehen.

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Im ewigen Eis am Jökulsarlon

Die Bootsfahrt am Jökulsarlon lasse ich mir trotzdem nicht entgehen. Der Jökulsarlon ist eine Gletscherlagune am Fuße des Breidamerkurjökulls. Von diesem Gletscher brechen regelmäßig Eisberge ab, die dann bis zu 5 Jahre in der Lagune treiben, bevor sie schließlich durch einen schmalen Fluss ins Meer schwimmen. Das sieht gigantisch aus. Selbst am Strand liegen etliche Eisberge am Ufer. Dem Bild fehlen eigentlich nur die Eisbären die darauf sitzen. Mit einem Amphibienfahrzeug geht es für eine halbe Stunde in die Lagune, um die hellblau schimmernden Eisschollen ganz aus der Nähe betrachten. Jede halbe Stunde startet im Sommer ein Boot. Die Tickets kauft man ganz einfach direkt vor Ort.

Man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Die Stille des Eises, die skurrilen Formen der Eisberge, die dicken Wolken, die fast bis zum Wasser hängen. Dieser Ort hat etwas Magisches.

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