Singa Pura (Löwenstadt), nannte ein Indischer Prinz im 13. Jahrhundert das Küstendorf, bei dem er im Regenwald einen Löwen entdeckt hatte. 1819 kam der Brite Sir Stamford Raffles nach Singa Pura, das zu dieser Zeit ca. 300 Einwohner zählte. Die Lage überzeugte ihn – er errichtete hier einen britischen Handelsposten. Damit setzte er den Grundstein für das rasante Wachstum Singapurs. Der Freihandel zog Einwanderer aus vielen verschiedenen Volksgruppen in die Stadt. Raffles wies ihnen frühzeitig verschiedene Stadtteile zu – so entstanden schon damals die vielen verschiedenen Viertel wie Chinatown, Little India, Kampong Glam etc.
Kampong Glam: Das Arabien Singapurs
Nach 12 Stunden Flug mit Singapore Airlines, die ich übrigens sehr empfehlen kann, empfängt uns Singapur mit 30 Grad und einer unglaublichen Schwüle. Nach der Kälte in Deutschland eine ganz schön krasse Umstellung.
Unseren ersten Tag starten wir im arabischen Viertel Kampong Glam. Das Wahrzeichen dieses Viertels ist die große Sultan Mosque, die größte Moschee Singapurs. Von außen sieht sie richtig eindrucksvoll aus mit ihren großen Kuppeltürmen und Minaretten. Vom Inneren bin ich aber etwas enttäuscht. Das ist doch alles sehr schlicht gehalten.
In der Arab Street preisen Schneider ihre edlen Stoffe an, aus denen man sich vor Ort Kleider schneidern lassen kann. Dazwischen Läden mit Teppichen und Körben, orientalische Cafés und Restaurants. Eine Straße weiter in der Haji Lane reiht sich eine Bar an die andere. Abends muss hier ganz schön was los sein. Man kommt sich hier wirklich vor wie im Orient.
Am Singapore River
Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg zum Singapore River. Da wir von der Hitze schon ganz schön geschafft sind, geht’s jetzt erst mal auf die River Cruise. Mit einem traditionellen Bumboat, mit dem früher Waren auf dem Fluss transportiert wurden, fahren wir den Fluss entlang bis zur Marina Bay. Die Tour hat mich wirklich begeistert.
Zuerst fährt man am Clarke Quay und am Boat Quay vorbei, wo die alten Shophouses (alte Warenhäuser) ganz toll renoviert und zu netten Cafés und Restaurants umfunktioniert wurden. Das sieht so süß aus, diese kleinen Häuschen vor der riesigen Skyline Singapurs. Außerdem liegt hier am Fluss das Kolonialviertel, wo früher der Regierungssitz war. Die alten Gebäude sind richtig schön renoviert und hergerichtet und überhaupt finde ich diesen Baustil total schön.
Dann biegen wir ums Eck und fahren in die Marina hinein, vorbei am Merlion, dem Wahrzeichen Singapurs. Er symbolisiert den Löwen, den der indische Prinz damals im Regenwald gesehen haben will. Auf der anderen Seite steht das Marina Bay Sands Hotel, gegenüber die ganzen Hochhäuser des Financial Districts, außerdem ein Fußballfeld das auf dem Fluss gebaut wurde, mit Tribüne direkt am Ufer. Singapur ist schon verrückt. Allein der Blick auf die ganze Skyline ist die Bootsfahrt wert!
Auf dem Marina Bay Sands
Den Sonnenuntergang wollen wir uns vom Dach des Marina Bay Sands anschauen. Man kann entweder für 23 Dollar auf die Aussichtsplattform hochfahren oder man zahlt 20 Dollar und darf die Cé la vi Skybar besuchen – und für die 20 Dollar essen und trinken. Wir entscheiden uns natürlich für diese Variante und haben sogar Glück: Gerade wird ein Sofa direkt am Rand mit Blick auf die ganze Marina frei. Was für ein toller Ausblick. Mit einem Drink aus einer Kokosnuss lässt es sich doch vorzüglich leben…
Das ganze Areal rund um das Hotel ist schon irgendwie verrückt. In der riesigen Shopping Mall reiht sich ein Luxusladen an den anderen. Es gibt eine Eisbahn zum Schlittschuhlaufen und einen Kanal auf dem man mit dem Boot fahren kann. Und auch draußen die Promenade ist toll. Da stehen Liegen auf denen man den Blick auf die Skyline genießen kann und es gibt einen Event Space, wo immer abends um 20 und 21:30 Uhr eine Lasershow vorgeführt wird. Man kann die ganzen vielen Eindrücke schon gar nicht mehr alle in Worte fassen. Das muss man sich wirklich einmal mit eigenen Augen anschauen.
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